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Rudolf-Kummerer-Würdigungspreis

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Mit 2018 startet eine neue Auszeichnung - der „Rudolf Kummerer Würdigungspreis“. Dies ist eine Auszeichnung des Kärntner Blasmusikverbandes (KBV) und wird in den Kategorien

  • Musikvereine
  • Kapellmeister
  • verdienstvolle Persönlichkeiten

ein Mal pro Jahr vergeben. Durch die Verleihung dieser Würdigungspreise soll das Wirken rund um das Kärntner Blasmusikschaffen jedes einzelnen Ausgezeichneten besonders hervorgehoben werden.

Zur Feststellung des Anspruches werden von den Mitgliedern der Landesleitung des Kärntner Blasmusikverbandes Vorschläge in den einzelnen Kategorien eingebracht. Nach einem Punktebewertungsmodell nominieren die Mitglieder der Landesleitung dann „geheim“ in jeder Kategorie jeweils einen Würdigungspreis. Ein bereits Ausgezeichneter kann für eine weitere Verleihung nicht mehr nominiert werden.

Kriterien für den „Rudolf Kummerer Würdigungspreis für Musikvereine“

Der auszuzeichnende Musikverein muss Mitglied des Kärntner Blasmusikverbandes sein. Folgende Kriterien werden für die Bewertung herangezogen:

  • mehrjährige gute Leistungen bei Konzert- und Marschbewertungen
  • Teilnahme oder Organisation von überregionalen Veranstaltungen
  • besondere Jugendaktivitäten;
  • nachhaltige Förderung von Kärntner Komponisten
  • gute Öffentlichkeits- und Medienarbeit
  • karitative Tätigkeiten
  • innovative und kreative Initiativen

Kriterien für den „Rudolf Kummerer Würdigungspreis für Kapellmeister“

Auszuzeichnende Kapellmeister müssen einen Mitgliedsverein des KBV ständig (als Mitglied des Vereines) musikalisch leiten. Folgende Kriterien fließen bei der Beurteilung besonders mit ein:

  • Literaturauswahl, Programmgestaltung
  • Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen
  • besondere Interpretationen von Werken
  • nachhaltige Akzente in der Vereinsarbeit
  • innovative und kreative Ideen/ Umsetzungen

Kriterien für den „Rudolf Kummerer Würdigungspreis für verdienstvolle Persönlichkeiten“

Der „Rudolf Kummerer Würdigungspreis für verdienstvolle Persönlichkeiten“ setzt keine zwingende Mitgliedschaft in einem Musikverein oder Verband des Kärntner Blasmusikverbandes voraus. Jede physische Person, die sich nachweislich um die Belange der Kärntner Blasmusikszene große Verdienste erworben hat, kann für diesen Würdigungspreis vorgeschlagen werden.

Verleihung 2018

Die erste Verleihung der Würdigungspreise wird in einem festlichen Rahmen zeitgleich mit der Verleihung des Kärntner Löwen und der Musikerabzeichen in Gold am Freitag, 30. November 2018 mit Beginn um 19.00 Uhr in der CMA Ossiach erfolgen. Die Veranstaltung wird den Namen „Kärntner Löwen der Blasmusik“ tragen.

Rudolf Kummerer

Wer sich mit dem Leben Rudolf Kummerers beschäftigt, wird staunen, wie viele musikalische Stationen sein Leben geprägt haben und wie groß seine Liebe zur Musik und zu musizierenden Menschen wohl gewesen sein muss, um immer wieder an den verschiedensten Orten neue Impulse zu setzen und immer wieder neue Musikkapellen zu gründen und zu leiten. 

Drei Tage nach Weihnachten des Jahres 1883 (27.12.) erblickte Rudolf Kummerer in Flöhau/Böhmen das Licht der Welt. Nach dem Erlernen einiger Instrumente meldete er sich mit 17 Jahren freiwillig zur Musikkapelle des Infanterie-Regiments Nr.35 in Pilsen.

1903 kam er 20-jährig schließlich nach Villach/Kärnten zum FeldjägerBataillon Nr.9 und später auch noch in die Steiermark nach Judenburg.

1906 wurde Kummerer zu den Tiroler Kaiserjägern nach Salzburg berufen. Aber auch nach Bozen verschlug es den umtriebigen Kapellmeister

1909 übernahm er dort die Stelle als Oberjäger-Musikdirigent beim 2er Landesschützenregiment, dem zu Ehren er dann auch den „2er Landesschützenmarsch“ komponierte, der später in den heute allseits bekannten und gern gespielten „KaiserschützenMarsch“ umbenannt wurde. In der Zwischenkriegszeit gründete und leitete Rudolf Kummerer eine Vielzahl an zivilen Vereinen: so war er u.a. Kapellmeister in St.Urban, ebenso legte er musikalische Spuren bei der Gemeindemusik PaternionFeistritz und auch in Kolbnitz.

Als damaliger Gemeindesekretär gründete er in Feldkirchen 1923 die Stadtkapelle und leitete sie bis 1931 als Stadtkapellmeister. Er leitete auch die Stadtkapelle Spittal/Drau sowie im hohen Alter noch die Musikschule in Spittal/Drau.

Auch war Rudolf Kummerer maßgeblich am Aufbau der damaligen B-Gendarmerie in Spittal/ Drau beteiligt, die als der Vorläufer der heutigen Militärmusik Kärnten genannt werden darf.

Ebenso auf Verbandsebene war Rudolf Kummerer ein Wegbereiter und Gründer, denn 1927 gründete er den „Landesverband der Nicht- und Nebenberufsmusiker Kärntens“ und legte mit der begleitenden Herausgabe der Zeitschrift „Der Nichtberufsmusiker“ die Grundlage für unsere heutige ÖBZ.

Schließlich war unter seinem großen Einsatz und nach zahlreichen Verhandlungen und Gesprächen im Jahr 1951 eine Verbandsgründung aus der Taufe gehoben, die als Kärntner Blasmusikverband heute sein Bestehen feiern darf. Rudolf Kummerer übernahm damals die Stelle des Landeskapellmeisters von Kärnten.

Seine musikalische Leidenschaft drückte er in seinen Kompositionen aus, von denen uns einige immer wieder bei den Konzerten in vielen Ländern Österreichs und darüber hinaus begegnen. Neben dem Kaiserschützen-Marsch gehört wohl auch der 9er Alpenjäger Marsch zu den gern gespieltesten, ebenso der GendarmerieMarsch oder die der Kärntner Seele komponierte Polka „Kärntner Gmüat“. Von seinen Trauermärschen ist uns Blasmusikern wohl „Von allen Sorgen erlöst“ am bekanntesten (Fahr wohl ins Ewige reich).

Am 15. August 1961 endete schließlich sein musikerfülltes Leben 78-jährig in Spittal an der Drau, wo er auch seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Rudolf Kummerer – Komponist, Kapellmeister und Gründer – ein Mensch, der viel Musik versprühte und viele musikalische Spuren hinterließ.

Wir wollen sein Wirken in uns tragen und weiterleben lassen.

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